ScALE! French Saison

Die Idee hinter diesem Bier ist recht einfach und auch der Name ist schnell erklärt. Es ging primär darum, meine Anlage einmal voll auszureizen und den Maischkessel ans Limit zu bringen. Normalerweise maische ich mit einer Kombirast ca. 8kg Malz, um zwischen 11 und 12,5 Plato zu erzielen. Bei diesem Bier wurden insgesamt 11kg Malz im Thermoport gemaischt, der für 38,5 Liter ausgelegt ist. Meiner Meinung nach, ist damit auch das Limit erreicht. Da ein Saison recht schlank sein soll, habe ich bei diesem Rezept auf jegliches Cara Malz verzichtet und die Malzliste so recht überschaubar gehalten. Gehopft wurde für ein französisches Saison eben auch mit Hopfen aus Frankreich, nämlich Aramis in der Vorderwürze. Für ordentlich Aroma habe ich zum Kochende insgesamt 6 Gaben mit 3 unterschiedlichen US Hopfen verkocht. Die Gärung war bei diesem Bier ein Abenteuer und meine bislang längste Hauptgärung. Die Mangrove Jack’s M29 „French Saison“ hat insgesamt 4 Wochen vergoren. Danach war das Bier aber auch prima trocken, wie es eben auch sein soll. Die Reifung hat ebenfalls gedauert. Nach den ersten Wochen wirkte das Bier noch unrund und teils etwas sprittig. Erst nach gut 3 Monaten im Keg und bei kalter Reifung war das Bier richtig top. Fazit: Saison ist ein super Stil, der einfach Zeit braucht und nicht ganz so einfach ist. Aber es lohnt sich am Ende. Hier alles auf einen Blick:

Scale

Ernte 2018

ernte_18_01Im Grunde handelt es sich bei diesem Bier nur um ein weiteres Pale Ale. Wenn da nicht ein kleines Detail und eine Premiere wäre. Bei diesem Bier habe ich erstmalig eine Kalthopfung mit Hopfen aus dem eigenen Garten gemacht. Die Dolden der Sorte Cascade habe ich nach der Ernte 2018 getrocknet, vakuumiert und anschliessend im Tiefkühler gelagert. Das Bier an sich hatte eine simple Schüttung mit Pale Ale und etwas Cara dunkel. Darüber muss man keine grossen Worte verlieren. Ebenso simpel war das Maischprogramm und gehopft habe ich das Bier lediglich neutral mit Northern Brewer. Der Star sollte ja schliesslich der eigene Cascade werden. Mit eigenem Hopfen hatte ich zuvor schon gebraut, aber bisher nur frisch als Grünhopfenbier. Da war das Aroma „grün“ und hatte wenig von Cascade. ernte_18_02Die Dolden habe ich nach der Hauptgärung mit meinen grossen China Teeeiern für 6 Tage in den Sud gehangen. Das hat prima geklappt und es gab keinerlei Probleme. Die Teeeier habe ich mit Fermentierungsgewichten aus Glas beschwert, so das die Dinger schön unter der Oberfläche des Bieres hingen. Das erste Zwickeln nach ein paar Tagen im Keg brachte dann das ersehnte Ergebnis: Mein eigener cascade schmeckt gestopft auch nach Cascade. Das Bier hat eine leicht orangige Note und ist dazu wunderbar hopfig und blumig. Vergoren hatte ich das Bier mit der US-05. Ich habe sicherlich nicht das letzte Mal mit eigenem Hopfen gestopft.

Ernte 2018

Don’t Panic!

Dieses fruchtig frische Pale Ale habe ich im April gebraut, damit es im Mai pünktlich zu meinem Geburtstag an den Hahn kommt. Zur Schüttung muss man nicht viel sagen und gemaischt wurde traditionell faul im Thermoport über Tag. Es lief alles blendend und nach dem Kochen war die Stammwürze etwas höher als die angestrebten 13° Plato. Aber egal..

In die Vorderwürze kamen je 14g Cascade (5,6%) und Simcoe (13%). Nach dem Kochbeginn wurde mit 7g Herkules (16,1%) gebittert. Zum Kochende gab es je noch eine Gabe mit 17,5g Cascade und Simcoe.

Die gut 40 Liter würze habe ich mit der US05 bei 18-19 Grad vergoren. Nach gute einer Woche Hauptgärung habe ich gestopft. Eine Art „Reste stopfen“. Genaue Werte habe ich nicht notiert, ausser, dass es 175g – also gut 4g/Liter waren. Neben den bereits zum Kochen verwendeneten Sorten Cascade und Simcoe kamen zur Kalthopfung noch Reste Lemondrop und El Dorado hinzu.

Das Endergebnis ist ein fruchtig frisches Bier mit einem trocken malzigen Körper. Das Münchner bringt ein wenig Farbe und Malznote und die Stopfhopfen erzeugen einen Fruchtmix, der nicht wirklich klar in eine Richtung geht. Manchmal kommt der Simcoe mit seiner Mango Note durch, ansonsten dominieren Citrus Nuancen und Grapefruit. Kann man so machen und in jedem Fall ein guter Weg um Hopfen Reste zu verwerten. Das Bier an sich bleibt so sicher ein Unikat.

Dont Panic Pale Ale

 

Black Relaxation

Als letztes Bier 2017 stand ein Black IPA auf meiner Liste. Grundidee waren dabei 250g Hallertauer Relax, die schon ewig im Kühlschrank schlummerten und für die ich aufgrund des recht niedrigen Alpha von 0,9% nicht wirklich eine Verwendung finden konnte. Daher der Ansatz: Einfach wegstopfen!

Die Schüttung basierte auf Pale Ale, ergänzt durch Cara dunkel, Carafa und Chocolate. Ich muss aber direkt dazu sagen, dass ich das Bier im Glas als „Not so Black IPA“ bezeichnet habe. Mit dem Wert kann man ruhig etwas höher gehen, damit es wirklich „Black“ wird. So war es eher ein „Dunkel IPA“. Mit angepeilten 16 Plato recht kräftig und für die kalte und winterliche Zeit einfach ideal.

Gemaischt wurde zugedeckt über Nacht im Thermoport, so dass wirklich alles aus dem Malz rausgeholt werden konnte. Die US-05 hat mir die Würze bei guten 20° Grad auf 3 Plato runter vergoren, so dass dieses Bier am Ende 6,8% Alk. auf den Tacho gebracht hat!

Natürlich ist der Hopfen bei einem IPA das Wichtigste! Diesmal war mein Ansatz kein Single Hop, sondern ein Mix aus Sorten, die ich gerne in einem IPA habe. Cascade und Simcoe kamen in die Vorderwürze, sowie zwei Mal am Kochende zum Einsatz. Gebittert wurde zu Kochbeginn mit Herkules und zur Mitte der Kochzeit mit Chinook. Beides Reste aus anderen Suden in 2017.

Naja und dann waren da noch 100g Cascade aus dem eigenen Garten, die ich im Zuge meines ersten Anbaus einmal testweise getrocknet und eingefroren habe. Diese Dolden habe ich in den Whirlpool knapp über 80° Grad hinzu gegeben. Gestopft wurde ca. nach einer Woche Hauptgärung für 5 Tage mit 250g Hallertauer Relax. Dazu habe ich das Gärfass in die kalte Garage geschoben, so dass es auch wirklich eine „Kalthopfung“ war. Abgefüllt wurde in KEGs pünktlich an Silvester.

Das Bier hat einen schönen Malzkörper und kommt trotz der 16 Plato nicht zu heftig rüber. Zwar ist der Körper an sich – durch die lange Kombirast – recht trocken, aber die diversen Caramalze sorgen für einen malzigen Hintergrund. Durch die Fülle an Hopfen besitzt keine einzelne Sorte eine zu hohe Dominanz. Cascade und Chinook sorgen sorgen für harzige zitrus Noten und der Somcoe bringt seine weiche Mango Note. Obwohl der Relax wenig Alpha hat, nehmen die Stopfaromen schon das Heft in die Hand. Das wirkt etwas kräuterig, blumig und vielleicht grasig. Für die Zukunft wird der Relax aber sicher nicht mein Favorit für das Thema Kalthopfung werden. Hier alles auf einen Blick:

Black IPA

AmCaSi American Pale Ale

Der 4. Juli ist bekanntlich Nationalfeiertag in den USA. Da dieser Feiertag dieses Jahr auf einen Samstag viel, war es das perfekte Datum, um ein America Pale Ale zu brauen. Die Schüttung habe ich aus dem Buch von Fritz Wülfing übernommen. Farblich wird das irgendwas um die 15 EBC geben und so sah die Würze auch aus. Gehopft wurde klassisch und mit meinen bisherigen US Lieblingssorten Amarillo, Cascade und Simocoe. Aus den ersten beiden Buchstaben der Sorten habe ich den Namen des Bieres zusammen gestezt.

Der Fokus liegt bei der Hopfung aber schon auf dem Cascade. Daher auch die frühe und die späte Gabe. Die Alphawerte der verwendeten Sorten waren: Amarillo 12,9%, Cascade 5,7% und Amarillo 8,9%.

Ich wollte diesmal aus den 10kg etwas mehr Würze rausholen und die 40L Grenze knacken. Das ist auch gelungen! Gute 42L sind am Ende im Gäreimer gelandet. Angepeilt hatte ich 12° Plato. Die sind es leider nicht ganz geworden, aber für den zweiten Sud auf dem neuen Setup ist das schon ok. Die Würze wird mit der US-05 bei 19-20° Grad vergoren.

AmCaSi